Ein freier Bauplatz ist zur Seltenheit geworden. Eben, ruhig und sonnig. Die Bauherrin nennt ein solches Kleinod ihr Eigen. Mit Villa und altem Baumbestand. Ein Haus im Garten soll entstehen, verschmelzen mit der Natur und den Bäumen. Sonne und Licht sind das Lebenselixier der Bauherrin.
Wir nähern uns der Aufgabe überlegt. Sehen, wie das Licht verläuft, finden Orte für das Sonnenbad und schattige Rückzugsräume. Der Blick ins Grüne, zum mächtigen Baum, erhält seine gewünschte Bedeutung. Das Bauwerk ist fest im Boden verankert. Man blickt ins Grüne, tritt ins Grüne und lebt im Grünen. Die Fassade gibt Schutz im Rücken,
gegen die Bahn und das Wetter. Zum Garten hin löst sie sich auf, grosse Fensterflächen und Flügeltüren lassen eine Durchlässigkeit entstehen, die Bauwerk und Aussenraum
innig verbindet.
Im Inneren sind Räume und Bewegung im Fluss. Funktionen gehen ineinander über; Wohnen, Arbeiten, Essen, Schlafen finden dort statt, wo sie gebraucht und gewollt sind. Sich festzulegen ist keine Notwendigkeit in diesem Haus. Bewegung, Dynamik und Energie finden Raum, sich auszuleben.
Ein vorgeschalteter Laubengang schafft einen geschützten Rückzugsraum, ist Filter zur Aussenwelt. Mit
rankendem Bewuchs, vielleicht Kletterrosen, wird das Gebäude zur Oase. Zum Ort, an dem man in sich geht, konzentriert arbeitet und mit Freunden und Familie ein wohliges
Zuhause findet. Zur Ruhe kommt das Haus mit seiner Verwurzelung im Grün.
Die Materialisierung ist klar und erlebbar. Sichtbares Holz, sichtbarer Stahl, industrieller Charakter. Gestalterisch angelehnt an die geradlinigen Bauten der Moderne nimmt es
doch funktional Bezug zum Heute; Dachbegrünung mit Regenwassernutzung, Stromgewinnung durch eine Photovoltaikanlage, ausgezeichnete Dämmung und Wärmeerzeugung durch eine Wärmepumpe sind Antworten auf heutige Fragestellungen.
durchlässig transparent [Materialität]
Schutzhaut. Raum in Grünraum