Das ehemalige Bildungs- und Gästehaus "Haus Laval" wird umgebaut, um neu erweiterte Ausbildungsstätte der Höheren
Fachschule für Anthroposophische Heilpädagogik, Sozialpädagogik und Sozialtherapie zu sein.
Das bestehende Haus im Art déco-Stil ist in leichter Strenge, in reduzierter Verziertheit und in stark ausgeprägter
Regelmässigkeit gehalten. Die Räume im EG haben etwas Pompöses und traditionell Repräsentierendes. Das Haus ist
geteilt in einen grosszügigeren Gebäudeteil, der Bildung und den Gästen zugeordnet, und einen räumlich engeren
Gebäudeteil, der Hauswirtschaft zugeordnet. Das Raumprogramm umfasst neun Schlafzimmer, neun Badezimmer, einen Gesellschaftsraum,
einen Studienraum mit Bibliothek, eine Empfangshalle und in den oberen Etagen je eine Lounge. Das 1930 gebaute Haus spiegelt den Aufbruch der 1920er Jahre; Bildung und Wohnen
soll unter einem Dach stattfinden.
Heute soll das Haus, nahe an der ursprünglichen Idee, wieder als Ausbildungsort genutzt werden.
Um die Bewegung der Studentinnen und Studenten fliessend gestalten zu können, wird gartenseitig, dem Hauptbau der Schule
gegenüberliegend, ein neuer Zugang gebildet: Ein ostseitiger Glasanbau vergrössert die südöstliche Veranda zum Windfang. Zurückhaltend, um die Hülle intakt
zu lassen. Kleinräumiges wird ausgeräumt, Türen werden entfernt und Räume zusammengelegt.
Durchblicke werden geschaffen, so, dass Raum für Gedanken entsteht. Vereinfachen. Beruhigen.
Im Kern liegt das Treppenhaus. Schiebetüren spielen mit Offenheit und Geschlossenheit; Rundumlaufen aber auch das Schliessen
zur Konzentration ist möglich. Dies ermöglicht Variabilität als Anpassungsmöglichkeit im Tagesablauf.
Neue Materialien werden in hoher Qualität gewählt. Verdeckte Materialien werden freigelegt. So kann das Neue der Hochwertigkeit
des Hauses gerecht werden. Die Regelmässigkeit wird im Neuen rhythmisch fortgesetzt. Heutig, frisch, kantig, transparent in der Ausgestaltung.
Die Balance zu finden zwischen Entferntem und Dazugesetztem und die Regelmässigkeit im Erscheinungsbild zu erhalten war die grosse Aufgabe.
stabil, durchsichtig [Materialität]
Vom Innern ins Grüne zu schauen, ist als ob ich bereits im Grünen sässe.